Nach dem Festrausch
[Vox EINEm DEUTSCHEN KoaliESPONnENTEN.I IN diesem Raum soll von dem berichtet werden, was • man in Deutschland Spricht. In Deutschland sprieht man gegenwartig nur von Politik. Das Denken des ganzen deutschen Volkes• ist fast aussehliesslich von politischen Sorgen und Hoffnungen ausgefuellt. So muss erneut in diesen Zeilen die Politik em Echo linden. - Das Fest des 1. Mai war fuer die Nationalsozialisten ein ganz ungeheuerer Erfolg. Wer das verstelien will, muss des Umstands eingedenk sein, dass das offentliche Leben Deutschlands in den letzten 14 Jahren an Feiern mit nationalem Schwung arm war. Die Weimarer Republik hatte nicht verstanden, dem Selmen der Massen nach Symbolik, nach der Anknuepfung an" nationale Traditionen und nach Wegweisung auf holie idealistische Ziele hin Nahrung zu geben. Sic war fast nur in Alltag gehuellt, und da der Alltag gran und duester war, so kam in ihr das triebhafte Beduerfnis der Massen nach Weihestinunung nicht auf seine Kostcn, das ueberall in glueeklicheren Landern Pflege findet. Die Nationalsozialisten haben mit bewundernswertem Gesehick schon in den langen Jahren ihrer Opposition ihre ganze Propaganda so aufgebaut, dass sic dicsem Mange' Abbilfe gaben. Ob sic staatsnaannische Talente hervorbringen werden, werden sic crst noch z,eigen muessen, aber dass sic Meister in der Behandlung der Massenpsyche sind, haben sic bereits nur zu oft erwiesen.
Ausserhalb Deutschlands wird darauf hingewiesen, (lass die deutsche Presse nicht frei sei, und so wird, wenn (lie deutschen Zeitungen in den Jubel des 1. Mai mit- hineingerissen wurden, die Erklarung gegeben, die Beriehterstatter und Redakteure batten ganz einfach nicht anders schreiben koennen. Wer so urteilt, erfasst die deutsche Situation nicht richtig. Briefe, die von deutschen Mensehen korinnen und die sicherlich nicht minter irgendwekhem Diktat aufgesetzt wurden, lassen die gleiche Begeisterung erkennen. Die Willigkeit der deutschen Massen, den Jubeltonen, die von oben her ausgestossen werden, zit folgen, ist nicht verwunderlich. Dean ganz abgesehen von der meisterlichen Regie, auf die sieh Leute wie Dr. Goebbels verstehen, zeigen die Fuelirer der Bewegung dem Volke auch ganz grosse Perspektiven, Perspektiven, die in liehten Hohen zu liegen seheinen. In seiner grossen Rede auf dem Tempel- hofer Feld am Abend des 1. Mai hat Adolf Hitler vor ciner Million Mensehen gesagt "Wir wollen fuer Jahr- hunderte, die nach uns kommen, die Voraussetzungen fuer die geistige Verwirrung beseitigen. Kopf- und Handarbeiter duerfen nicht gegeneinander arbeiten. Wir werden in diesem Jahre zum ersten Mal diesen grossen ethischen Gedanken in die Wirklichkeit ueber- fueliren, mid wir wissen; dass, wenn erst einmal vierZig Jahre vergangen situ!, das Wort Arbeit und Handarheit -claim fuer die Millionen Menschen.genan dieselbe Shines- ; wandlung hervorgerufen haben wird, wie einst Millionen Menschen den Landsknecht vergessen haben mind den deutschen Soldaten an seine Stelle setzten." Fuer ein Volk, das ini jahrelangen Bingen der Klassen und im wirren Kampfe der Partcien innen- und aussenpolitisch :01mmachtig geworden ist, fuer ein Volk, das in seiner furehtbar schweren Not heissen Durst naeh zielbewussten Fuchrerworten empfindet, sind solehe Ausfuehrungen, zumal wean sic in (lie bengalische Beleuchtung einer grossen nationalen Feier gestellt werden, in der Tat ein unerhort starker Werberuf.
Nadi dem 1. Mai kani am i folgenden Tage die brutale Vcrgewaltigung der sozia I ist isel len Gewerkschaft en. Der Hammer n . zerschlug eine grossc Organisation, (fie i Deutschland sehr vie! Macht besessen hatte uml in der Weimarer Republik ein starker Faktor der °Mining gewesen war. Aber wahrend noch der Hammersclilag herniedersauste, klangen :melt diescs Mal versiihnliehe Tone : " Wir babelm noch nicht das ganzc deutsche Volk, Dich Arbeiter halm' wir noel' nicht hundert- prozentig. Und geradc Dick wollen wir, wir lassen Dich nicht, • bis Du in aufriehtiger Erkenntnis restlos zu uns stelist. Du sollst auch von den letzten marxistischen Fesseln befreit werden, dainit Du den Weg Zn Delwin Volke findest. Das wissen wir : Ohne den deutschen Arbeiter gibt es kein dentsches Volk." So rief Herr Ley, der Leiter des nationalsozialistiselien Fraktions- komitees, in die Arbeitersehaft in dem Augenblick, als er Hirer bisherigen berasstandischen Organisation den Garaus machte.
Doch nun ist es wirklich r..u:.; mit den Feiern. Jetzt stelien die Probleme vol. der Tuer, sic lassen sich nicht mehr abweisen. Vor allciii ist es (lie aussenpolitische Lagc, (lie den Fuchrern der Regierungspartei Sorge rnachen muss. Die deutsche Pressc schreibt wenig davon, aber es hat sich gezeigt, dass im Ausland sehir viel Porzellan zerselilagell worden ist. Der National. sozialismus ist tier Welt bisher nur von seiner wild- fanatischen, aber nicht von seiner verstandigen Seitc her sichtbar geworden. Emissiire des Herrn Hitler sind deshalb zu Nationen gceilt, auf deren freundschaft- belies Verstandnis es Deutschland ankommen muss. In seiner Festredc am 1. Mai hat Adolf Hitler ii.a. auch beteucrt " Wir wollen den Frieden, aber die Welt draussen will unser Recht zum Leben und zum Schutz der Heimat nicht anerkennen. Wenn die Welt gegen uns steht, dann muessen wir umsomehr zu einer Einheit werden." Aus diesen trutzig klingenden Worten sprach deutlich das Gefueld tier Vereinsamung, das die deutsche
does with considerable art. He is not much of an actor even now, but a great deal is expressed by vocal inflection. _
Leider is still, unapproachable as Briinnhilde. Any fool "can call attention to the occasional -difficulties she has with her higher notes ; but more than the ability to tell sharp from flat is required if her exquisite musicianship is to be properly appreciated. Her subtlety of shading and command of dramatic colour are 'marvellous, and in the quieter moments she can never be surpassed—who can forget the brooding compassion of her weiss.alles" in the closing scene of Gotterdiimnterung? Briirthhilde is a very real person in
• Leider's hands. Instinct in all her utterance and movement 'is the pride of breeding. She conveys an impression of aloofness from the ways of the world, which serves to emphasize her tender affection for Wotan, her passionate love for Siegfried. When Siegfried is lost to her, Briinnhide is already dead. The combination of profound feeling and perfect finish which is manifest in all her performances is deeply satisfying.
Olszewska's Fricka and Lehmann's Sieglinde have always received their due. Olszewska is that rare phenomenon, a 'contralto with a single voice instead of- the usual two ; and what a voice ! As Fricka she is statuesque ; she invests a part with a righteous dignity whieh it often lacks. In the second act of Walkiire Lehmann repeated what is probably the finest passage of dramatic singing to be heard anywhere ; and one wonders how a voice' ofso soft and caressing a texture can stand it and 'Survive. Siegmund was Fritz Wolff—also 'a classic Loge in Rheingold—greatly improved, and realizing the lyrical beauty of his part. He should make an excellent
Parsifal. -
For the rest, we had the inspired Alberich of Habidi ; a new Mime in Herr Fleischner, who his- a splendid voice, but, I think, a slightly faulty conception of the character ; and the massive Helgers again Miscast as-Hagen. Impressive as King' Mark in Tristan, perfect as the garrulous, love-lOrn giant' in Rheingold, he could by no -stretch of the imagination be the son of Alberich—unless a viper may spawn a St. Bernard puppy ! Nevertheless the missing sense of the sinister during the supernatural colloquy between son and ghostly father was made up for by the tremendous resonance of his call to the vassals.' Of the English contingent the less said the better. Norman Affin alone lived up to the Continental standard. The rest were poor, and Odette de Foras as Gutrune, vacant and shrill,' was no fit companion for the quietly distinguished Gunther of Janssen.
EDWARD CAANKSHAW.